Jahresbericht 2022

Jahresbericht 2022-23 – wieder im Normalmodus

Mit Schwung und Gesang aus dem Corona Loch

Mit dem neuem Dirigenten und stetiger, schneller Lockerungen der erlassenen Schutzmassnahmen bezüglich Coronapandemie, durften wieder gesellige Anlässe stattfinden. Das Vereinsleben normalisierte sich.

Höhepunkte waren das Schweizer Gesangsfestival in Gossau, die Sängerreise ins Elsass und die Weihnachtskonzerte in Wil. Zudem wurden so viele Ständchen gesungen, wie kaum jemals zuvor.

Am Schweizer Gesangsfestival in Gossau am 22. Mai

Nach zweieinhalb Jahren ohne öffentliches Singen war die Freude, aber auch das Bangen vor unserem ersten Auftritt im Gossauer Haldenbühl Saal gross. Wir kamen als dritter Chor mit 30 Sängern an die Reihe im gut besetzten Saal. Zum Glück hat Michael Vogel „das Hey!“ der Peggy March so intensiv mit uns eingeübt, dass das Publikum, fast von ihren Stühlen gerissen, hochgestimmt das „Denn Musik, die ist nun mal international“ kaum abwarten konnte, um mit einem starken Applaus aufzuwarten. Auch der „Griechische Wein“ und die „Dolly“ mit den originellen Solo Einlagen von Marcel, Alois, Fredy und Gust fanden Gefallen. Mit Freude über die gelungenen Auftritte und Dankbarkeit, vor allem auch gegenüber unserem Dirigenten, kehrten wir am späten Nachmittag zurück nach Hause.

Drei Wochen später, für uns überraschend, und kurzfristig angesagt, waren wir für den Empfang der Stadt Wil am 12. Juni aufgeboten. Mit zwei Liedern und unserer Fahnendelegation machten wir am vaterländischen Anlass zu Ehren all jener Vereine mit, welche an einem eidgenössischen Fest teilgenommen hatten. Diese Tradition geriet in unseren Reihen fast in Vergessenheit, weil unser letzter Besuch eines „Eidgenössischen“ Sängerfestes so weit zurück liegt.

Ständchen am Samstags-Wochenmarkt und an Anlässen der Stadt Wil

Der Vorstand hat sich vermehrte öffentliche Auftritte auf die Fahne geschrieben. Mit mehr Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit wollten wir vor allem neue potenzielle Sänger begeistern und zu einem Beitritt bewegen.

Deshalb stellten wir uns mitten im Wochenmarkt am 25. Juni und am 1. Oktober zu Ständchen auf.

Mit dem ersten Lied «Es wött es Fraueli z’Märit goh» bildete sich bereits eine kleine Traube von aufmerksamen Zuhörern um uns herum. Einige von ihnen, vor allem bekannte Gesichter unserer familiären Fan Gemeinschaft, hielten bis zum letzten Lied mit dem Werbeslogan durch: «Worum chunsch nöd go singe bi üs im Männerchor?». Die Auftritte am Wochenmarkt und der anschliessende Apéro machten bestimmt nicht nur uns selbst Freude. Unser Dirigent erwirkte mit seinem mittreissenden Dirigat auch das Selbstvertrauen, dass wir den Männerchor Sound auch ohne Klavierbegleitung erzielen können.

Guido Keller als Leiter der Musikkommission konnte mit Genugtuung feststellen, dass das Repertoire für solch populäre Auftritt funktionierte. Urban als Präsident war mit der Präsenz von gut 20 Sängern zufrieden. Allein Markus Hilber, als wichtigster Initiant der Strategie zu Gewinnung neuer Sänger, konnte unter den Zuhörern kaum ernsthafte Interessenten ausmachen. Aufgefallen in der Zuschauertraube sind vielmehr treue Partnerinnen von uns Sängern.

Zwei weitere öffentliche Ständchen folgten auf Einladung der Stadt: Am Neuzuzügeranlass am 12. November in der Tonhalle, sogar mit zwei Auftritten, und an der Neujahrsbegrüssung der Stadt am 6. Januar 2023 am Tag der heiligen drei Könige. Beides waren gut besuchte Anlässe mit Potenzial für neue Sänger, und Michael Vogel war besorgt, den Werbe Bajazzo so mit uns einzuüben, dass die Botschaft: «Worum chunsch nöd go singe bei üs im Männerchor?» unmissverständlich verstanden werden musste. Das Publikum war dankbar und hatte Spass am Männergesang. Dennoch,  der Werbeerfolg hielt sich – mindestens bis dato – in Grenzen.

Und da war nochmals ein Ständchen, nämlich im Alterszentrum Sonnenhof am 14. September 2022. Das halbstündige Konzert mit schmissigen und besinnlichen Liedern machte uns selbst und bestimmt auch den Bewohnern grosse Freude. Michael gab uns nicht nur die Einsätze und den Takt an. Mit viel Gestik und Mimik gelang es ihm, Temperament und Einfühlung auf uns und die Zuhörer zu übertragen. Im „Es wött es Fraueli z’Märit go“ konnte er einige Zuhörerinnen zum Mitsingen animieren. Im Publikum fanden sich auch zwei speziell geladene, ehemalige aktive Sängerkollegen: Bruno Oberholzer und Walter Heiri. Bruno konnte im letzten Jahr seinen 100. Geburtstag feiern. Beide freuten sich riesig über das Wiedersehen. Schliesslich wurde der Männerchor mit strahlenden Gesichtern der Zuhörenden und herzhaftem Applaus verabschiedet, und wir waren anschliessend im «Chez Grand Maman» auf einen gemütlichen Apéro eingeladen.

Vereinsreise

Für die meisten von uns war die lang erwartete Reise ins Elsass Höhepunkt des vergangenen Concordia Jahres. Schliesslich vergingen wegen der Pandemie vier Jahre seit der letzten Sängerreise nach Schwäbisch Hall im Jahr 2018, und man war auch gespannt, wie gut die neue Reisekommission unter der Leitung von Markus Hilber die Fussstapfen von Hans Osterwald aufzufüllen vermochte.

Pünktlich um 7.00h am 22. September 2022 fuhr der Bus am Bleicheplatz los. Nach einem Abstecher ins «Musée National de L’Automobile» der Gebrüder Schlumpf und einer Stadtrundfahrt in Colmar kamen wir nach Obernai, wo wir für zwei Nächte im romantischen Altstadt Hotel Cour d’Alsace komfortabel übernachteten.  

Am nächsten Tag ging’s nach Strasbourg zum mächtigen Münster, per Schiff zum Europa Parlament und dann in die Weinstube «Au Pont Saint Martin» bei Flammkuchen, ausgiebigem Wein und ausgelassenem Gesang von Barde Liedern. Am dritten Tag gings ins Winzerdorf Zellenberg. Nach einem Spaziergang durch die Rebberge und durch das mittelalterliche Dorf degustierten wir in der Domain Jean Becker fruchtige Weine serviert mit Gugelhopf. Abschliessende Höhepunkte waren danach die Fahrt mit dem «Petit Train» durch das Winzerstädtchen Ribeauvillé und über die Rebberge nach Hunawihr sowie das Abschlussessen in der noblen Gourmet «Auberge du Parc Carola».

Pannenfrei, vollzählig und gesund, wenn auch etwas geschafft nach drei Tagen voll interessanter Besichtigungen, unzähligen gesponserten Apéros mit Elsässer Wein, ausgiebigen, köstlichen Speisen in stimmungsvollen Brasseries und Weinstuben und geselligem Gesang erreichten wir am späten Samstagnachmittag unser Heimstädtchen Wil. Da stimmten alle überein: Markus Hilber und seine Co-Leiter Eugen Melliger und Peter Meier wurden ihrer Aufgabe gerecht. Man kann sich schon heute auf die nächste Sängerreise freuen. Wohin wird sie uns wohl führen?

Trauerfeier für Peter Zandonella

Am 21. Oktober erwiesen wir Peter Zandonella mit Vereinsfahne und feierlichen Abschiedsliedern die letzte Ehre. Auch wenn er in den letzten Jahren nicht mehr aktiv mitsingen konnte, war er doch bis vor kurzem stets ein treuer Zuhörer an all unseren öffentlichen Anlässen. Wenn man ihn in den Gassen der Stadt oder auf den Hügeln rund um Wil antraf, war er stets am Geschehen unseres Chors interessiert und für ein Spässchen zu haben. Ihn mit seiner Frohnatur halten wir in allerbester Erinnerung.

Neuauflage des Minibarden, runde Geburtstage

Nach der Probe am 9. November waren wir von Franziskus Germing grosszügig zu einem Umtrunk im El Pincho zum Wilden Mann eingeladen. Urban Büsser nutzte die Gelegenheit, um gleich zwei Neuigkeiten anzukündigen.

Wer aus unserer Sängerrunde etwas spezielles feiern und dazu alle Concordianer einladen möchte, kann sein Anliegen einem Vorstandsmitglied melden, und dieser nimmt dann dem Jubilar die Mühen der Organisation, wenn auch nicht das Sponsoring, eines solchen Anlasses ab.

Weiter überreichte Urban bei dieser Gelegenheit allen anwesenden Sängern den von Kurt Maria Staubli überarbeiteten türkis blauen Minibarden gesponsert von Paul Angele und Hans Osterwald.

Weihnachtskonzerte  vom 10. und 11. Dezember

Nach zwei Jahren Unterbruch konnten wir die traditionellen Weihnachtskonzerte wieder in gewohnter Manier und gut besuchten Aufführungen durchführen. Die meisten traditionellen Lieder hatten wir schon im Vorjahr mit Robbert van Steijn eingeübt. Umso sorgfältiger übte diesmal Michael Vogel das Hallelujah und die O Heil’ge Nacht mit uns ein. Diese von Guido Keller mutig vorgeschlagenen, neueren und anspruchsvolleren „Töne“ kamen im Publikum besonders gut an. Für Abwechslung und Virtuosität sorgte auch das Trio mit Harfe, Flöte und Viola, Marcels Bariton Solo und Tonis besinnliche Rezitationen.

Trauerfeier für Othmar Bigger

Kurz vor Weihnachten erreichte uns die Nachricht, dass Othmar Bigger im 87igsten Lebensjahr gestorben ist. Obwohl er viele Jahre nach seiner Pensionierung in Brissago am Lago Maggiore lebte, war er ein treues Passivmitglied unseres Chors geblieben. An der Trauerfeier in der Friedhofskapelle Wil am 6. Januar 2023 konnten ihm mehrere unserer Sänger die letzte Ehre erweisen.

Peter Meier, März 2023